Ich werde 50 - VW Käfer 1302

Im Jahr 1970 beglückte VW seine Kunden gleich mit zwei neuen Modellen, die aber beide in völlig unterschiedliche Richtungen gingen: Der VW K70 war der erste Volkswagen mit Frontmotor und Vorderradantrieb und geriet insgesamt ziemlich eckig. Der VW 1302 war dagegen eine neue Evolutionsstufe des seit Urzeiten bekannten, käferförmigen VW-Erfolgsmodells.

VW Käfer 1302 (1971) - ein Pressefoto
© Zwischengas Archiv

Dabei sah man dem 1302 die Neuerungen erst auf den zweiten Blick an. Für Laien sah er eigentlich immer noch aus, wie ein Käfer halt aussieht. An stehende Scheinwerfer und die etwas grössere Heckscheibe hatte man sich bereits seit einigen Jahren gewöhnt. Nein, die Neuerungen fanden vor allem unter dem Blech statt. Der 1302 erhielt einen um 70 mm verlängerten Vorderwagen mit McPherson Federbeinen, Querlenkern und Stabilisator. Hinten fand die Schräglenkerachse Verwendung, die zuvor bereits in den Automatik-Käfern verbaut worden war. Damit war man fahrwerkseitig durchaus bei den Leuten.

Familienväter oder –mütter sowie andere Leute mit Platzbedarf durften sich auch über einen grösseren Kofferraum freuen. Das Reserverad lag neu im Boden und darüber liessen sich auch schon mal Getränkeharassen unterbringen.
Den 1302 gab es als 1300er oder als 1600er, letzterer trumpfte mit immerhin 50 PS auf. Zwecks besserer Kühlung traf VW im Jahr 1971 verschiedene Massnahmen wie etwa zusätzliche Kühlschlitze und einen separaten Kühlkanal im Gebläsekasten.

VW Käfer 1302 (1972) - Käfer Nummer 15'007'034
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In den USA wurde der aufgepeppte Käfer auch gerne Super Beetle genannt. Der 1302 verkaufte sich jedenfalls bestens, auch bei uns. Parallel dazu wurde weiterhin der normale Käfer mit dem alten Fahrwerk weitergebaut. So übertraf der VW Käfer im Februar 1972 mit dem 15'007’034ten Exemplar den bisherigen Produktionsrekord des Ford Model T. Das Rekordauto war natürlich ein 1302 – in marathonblau metallic.

VW 1302 S 'Weltmeister' (1972) - Hier steht er, der Weltmeister
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Auf das Modelljahr 1973 hin wurde der 1302 erneut weiterentwickelt. Der 1303 erschien, mit neuem Armaturenbrett und gewölbter Frontscheibe.

Der 1302 ist heute auch als Oldtimer eine gute Wahl, denn er hat noch den traditionellen, charmanten Innenraum und auch die kleinen Heckleuchten, technologisch ist der dem Ur-Käfer aber voraus. Vielleicht krabbelt Ihnen ja zum fünfzigsten Geburtstag ein 1302er über den Weg.