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Ich werde 50 – Opel Kadett C

von Mark Siegenthaler, 25. August 2023
Bild (1/34): Ich werde 50 – Opel Kadett C (© Werk/Archiv, 2023)

Der Opel Kadett C, dessen Fünfzigsten wir hier feiern, ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert: 1) Er war bei seiner Lancierung mit Heckantrieb, hinterer Starrachse und Stufenheck so gut wie veraltet. Der bedeutend modernere Golf stand schon in den Startlöchern. Aber 2) er verkaufte sich dennoch blendend, über 1,6 Millionen Mal! 3) Er war ein veritables Weltauto. Er wurde praktisch auf jedem Kontinent gebaut, sei es als Chevrolet, als Holden, als Daewoo, als Isuzu… und 4) er taugte auch bestens als Rennwagen. Heute noch fahren Dutzende Kadett C Coupés an Bergrennen den Konkurrenten um die Ohren.

Ich werde 50 – Opel Kadett C
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Was für eine Kombination… Dabei war der Opel Kadett C grundsätzlich als einfache Familienkutsche mit bewährter Technik konzipiert worden. Die Motoren mit 1,0, 1,2 oder 1,6 Litern Hubraum kannte man bereits aus anderen Opelmodellen. Wie seinen Vorgänger, den Kadett B, gab es den C als Limousine, Kombi und Coupé. Die Produktion startete nach den Werksferien 1973.

Ich werde 50 – Opel Kadett C
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

1975 gab es die ersten Ergänzungen. Der schnelle GT/E mit eingespritztem 1900er Motor wurde vorgestellt. Und um der neuen „Golf-Klasse“ besser trotzen zu können, lancierte Opel den Kadett City. Immer noch mit Heckantrieb, aber schön kurz mit Heckklappe. Das Heckblech wurde von Vauxhall aus England angeliefert, wo es so bereits im Vauxhall Chevette Verwendung fand.

Ein Jahr später wurde der „Aero“ mit einem Targadach und abnehmbarer Heckscheibe vorgestellt. Der Offen-Kadett blieb aber nur ein gutes Jahr im Programm.

Ich werde 50 – Opel Kadett C
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

1977 schliesslich verpasste Opel dem Kadett C ein Mini-Facelift. Und es erschien neben dem GT/E noch eine weitere scharfe Variante: Der Kadett Rallye. Zu haben war dieser mit dem 1,6 S oder dem 2,0 E Motor.

Gebaut wurde der Kadett C bis 1979, dann war endgültig fertig mit Heckantrieb in dieser Klasse: Der Nachfolger Kadett D war (als erster Opel notabene) ein Fronttriebler.

Ich werde 50 – Opel Kadett C
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Die Derivate allerdings wurden noch bedeutend länger gebaut. In Korea etwa wurde der Daewoo Maepsy bis 1989 gefertigt, in Südamerika gar gab es den „GMC Chevette“ – wenn auch mit einem üppigen Facelift – gar noch in den neunziger Jahren.

Bei uns sind Kadett C immer wieder etwa an Treffen zu sehen, gerne natürlich in GT/E- oder Rallyeversionen – und da ist ja noch die berühmte „1000er Serie“, ein Homologationsmodell, das später auch gerne nachgebaut wurde. Und eben: Das höchste Kadett-C-Aufkommen findet sich wohl nach wie vor an Bergrennen… Keine schlechte Leistung.

 
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