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Ich werde 50 – Mazda 929

von Mark Siegenthaler, 23. November 2023
Bild (1/12): Mazda Luce 1800 Limousine (JPN) (1973) (© Werk/Archiv, 2023)

Heute feiern wir den Geburtstag eines Autos, an das sich vermutlich nur wenige Leute überhaupt erinnern können. Wer aber ein Faible hat für die «frühen» Japaner, der dürfte durchaus auch an unserem Jubilar, dem Mazda 929, Gefallen finden. Wie andere japanische Autos der frühen Siebziger sah er aus wie ein Amerikaner, verbrauchte aber nur halb so viel Sprit und war dazu solide und zuverlässig.

Mazda war bei der Präsentation des 929ers im Jahr 1973 erst seit relativ kurzer Zeit in der Schweiz präsent und daher waren Mazdas vorerst noch recht selten – umso mehr dürfte ein 929er auf der Strasse ein «Head-Turner» gewesen sein. Wenn nicht wegen der Seltenheit, dann wegen seinem markanten Styling mit viel Chrom und Doppelscheinwerfern.

Obschon der 929 nach heutigen Massstäben gar nicht so gross war (je nach Version 4,32 bis 4,39 m lang, 1,66 m breit), galt er als Marken-Flaggschiff. Er war in drei Versionen zu haben: Als viertürige Limousine, als zweitüriges Coupé und als fünftüriger Kombi. Das Coupé hatte ein eigenes Armaturenbrett mit sportlichen Rundinstrumenten und wurde auch – seiner Pfostenlosigkeit wegen – als «Hardtop» bezeichnet. Einzige Motorisierung über alle 929er hinweg war ein 1800er Reihenvierzylinder mit strammen 83 PS, der netterweise auch Normalbenzin vertrug.

Mazda RX-4 (1972)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Wer nichts mit diesem Motor anfangen konnte, hatte aber dennoch eine Ausweichmöglichkeit: Der Mazda RX-4 basierte auf dem 929 und sah auch ähnlich aus, hatte aber einen Wankelmotor. Ihn gab es als Limousine und Coupé, nicht aber als Kombi.

1976 erhielt der 929 der ersten Generation, auch LA2 genannt, ein Facelift. Die meisten Änderungen betrafen Front und Heck. Kühlergrill und Scheinwerfer sassen nun aussen bündig an der Fahrzeugfront und waren nicht mehr nach innen versetzt. Auch das Heck wurde „begradigt“. Die zuvor schwungvoll nach oben gebogenen Stossstangen wichen geraden Exemplaren. Zum Schutz vor Parkremplern erhielten sie Gummileisten.

So wurde der 929 LA2, der übrigens im Heimmarkt den Namen Luce trug, bis 1978 gefertigt. Es gab ihn dann noch in vier weiteren Generationen, bis er 1993 in Europa vom frontgetriebenen Xedos 9 abgelöst wurde.

Mazda 929 Coupé (1976)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Nun, wie gesagt, wird der 929 fünfzig Jahre alt – gratulieren dürfte nur insofern schwierig sein, als es kaum noch verbleibende Autos gibt: Typenscheine.ch listet schweizweit nur noch gerade ein einziges «aktives» Exemplar auf… Immer noch besser als bei der Wankel-Variante RX-4, da gibt es gar keins mehr.

 
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