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Ich werde 50 – Alfa Romeo GTV

von Mark Siegenthaler, 25. Januar 2024
Bild (1/20): Alfa Romeo Alfetta GT (1974) (© Mark Siegenthaler, 1974)

Wir beginnen mit einer kleinen Richtigstellung. Eigentlich stimmt der Titel «Ich werde 50» in Kombination mit dem Modellnamen «GTV» nicht ganz, denn streng genommen hiess das Auto erst später so, und dann zunächst auch nur in der Topversion. Aber drücken wir beim sportlichen Italiener mal ein Auge zu. Denn die Bezeichnung «GTV» ist halt heute am gängigsten, und wären wir korrekt, würde der Titel umständlich.

Alfa Romeo Alfetta GTV 2000 (1976)
© Copyright / Fotograf: Mark Siegenthaler

Denn da müsste auch noch ein „Alfetta“ rein, denn das Sportcoupé, das Alfa Romeo Anfang 1974 vom Stapel liess, hiess zunächst «Alfa Romeo Alfetta GT». Es basierte auf der Alfetta-Limousine und erbte auch deren Transaxle-Technik mit dem Getriebe an der Hinterachse. Der GT hatte aber einen um elf Zentimeter kürzeren Radstand und eine komplett eigenständige (und dazu auch noch ziemlich elegant aussehende) Carrosserie. Die erste Serie – erkennbar an den Chromstossstangen und zweigeteilten Rückleuchten – war mit Vierzylindermotoren ausgestattet. Sie hatten zunächst Hubräume von 1,6 oder 1,8 Litern. Ab 1976 dann war auch der neue GTV 2000 (V für «Veloce») mit Zweilitermotor zu haben.

Alfa Romeo Alfetta GTV 2000 (1976)
© Copyright / Fotograf: Mark Siegenthaler

Im Herbst 1980 verpasste Alfa dem Modell ein Rundum-Facelift, wobei das «Alfetta» im Modellnamen entfiel. Neu hiess der Alfa Romeo entweder «GTV 2.0» oder «GTV6». Der GTV6 hatte den begehrten «Busso»-V6-Motor unter der Haube. Auch äusserlich gab es diverse Änderungen: Stossstangen, Spoiler und Seitenverkleidungen waren nun aus Kunststoff, die Heckleuchten wurden einteilig. Dazu gab es neue Sitze und ein neues Armaturenbrett. 1985 erschien in einigen Märkten, darunter auch der Schweiz, ein Sondermodell namens GTV6 Grand Prix. Es fiel auf durch ein spezielles Body-Kit.

Alfa Romeo GTV 6 2.5 (1983)
© Copyright / Fotograf: Mark Siegenthaler

Die Produktion des GTV lief bis 1987. Trotz aller Anstrengungen waren die Verkäufe beim GT/GTV nie so richtig durch die Decke gegangen. Kritiker bemängelten etwa die hohe Rostanfälligkeit und andere Ärgernisse wie etwa schwammige Schaltgestänge oder Vibrationen der Kardanwelle. Immerhin besserte Alfa einiges davon im Lauf der Jahre nach. Dies ist wohl mit ein Grund, warum spätere Modelle heute als Klassiker dominieren. Vor-Facelift-GT/GTV sind dagegen praktisch inexistent. Umso schöner, wenn einer überlebt hat – und nun zum Jubilar wird.

 
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