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Ich werde 30 – VW Vento

von Mark Siegenthaler, 24. Februar 2022
aus der Serie Ich werde 30
Bild (1/8): VW Vento GL (1991) – die etwas komfort-orientiertere Ausstattungsvariante (© Zwischengas Archiv, 1991)

Die Geschichte wiederholt sich. Zumindest teilweise. Aktuell macht VW ja gerade eine Transition durch zu neuen Modellen mit ebenso neuer Benennung – 2019 kam der ID.3, 2020 der ID.4, jetzt gerade der ID.5, weitere dürften folgen.

In der Firmengeschichte gab es schon mal einen Moment, als eine Neubenennung für frischen Wind sorgen sollte. Aber da ging es nur um ein einziges Modell und es gab dazu auch kein neues Antriebskonzept (die ID sind bekanntlich elektrisch), sondern eben nur den neuen Namen.

Der Jetta hatte ja als Stufenheckmodell in der Golf-Klasse bei einigen Leuten ein – sagen wir mal – leicht biederes Image. Natürlich gab es ja die GLI-Varianten, mit denen man prima Ampelrennen gewinnen konnte. Aber ansonsten kurvte doch schon das eine oder andere Exemplar mit gesticktem Kissen auf der Hutablage über unsere Strassen. Auch im deutschen Heimmarkt waren die VW-Marketingstrategen nicht mehr so zufrieden mit dem Ruf des Jetta und sie beschlossen, dass für die dritte Jetta-Generation ein neuer Name her musste.

Der Nachfolger des Jetta II wurde also Anfang 1992 als VW Vento vorgestellt. Er basierte technisch auf dem Golf III. Die Carrosserie war aber mit dem Stufenheck einiges länger und auch die Frontpartie sorgte dank eckigen Frontscheinwerfern und einem anderen Kühlergrill für eigene Akzente. Zudem erhielten die Vento-Käufer eine hochwertigere Serienausstattung. Anders als bei den Vorgängern gab es kein zweitüriges Modell mehr und auch keinen Syncro. Dafür aber konnte der kürzlich lancierte 2,8-l-VR6-Motor für den Vento geordert werden, der neben einem tollen Sound auch 174 PS brachte.

Ansonsten bot VW auch noch zivilisiertere Benziner mit 1,6 bis 2 Litern Hubraum an sowie zwei Dieselmotoren.

1995 erhielt der Vento ein kleines Facelift. Produziert wurde er bis 1998. Die Verkäufe in Europa waren auch beim Vento unter den Erwartungen geblieben.

Bedeutend besser hingegen war es ihm in den USA ergangen. Dort stehen Stufenheckmodelle traditionell höher im Kurs als bei uns und die Amerikaner hatten auch nie ein Problem mit dem Namen „Jetta“ gehabt, weshalb der Vento dort auch weiterhin Jetta heissen durfte.

Der Nachfolger basierte auf dem Golf IV. Auch er hiess in den USA und anderen Exportmärkten weiterhin Jetta und bei uns nicht. Hier hörte der Vento-Nachfolger nämlich auf den Namen Bora...

 
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