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Ich werde 30 – Peugeot 306

von Mark Siegenthaler, 23. Juni 2023
Bild (1/22): Peugeot 306 (1993) (© Werk/Archiv, 2023)

Bei vielen Modellen, deren „Dreissigsten“ wir hier feiern, muss man sich erst mal die Augen reiben… sind die wirklich schon 30 Jahre alt? Auch beim Peugeot 306 fällt es nicht leicht, diesen als Veteran anzusehen, denn waren die 306er nicht eben erst noch zuhauf im Strassenverkehr unterwegs?

Blenden wir aber trotzdem mal die drei Jahrzehnte zurück. Der Peugeot 306 wurde im Frühjahr 1993 zunächst als fünftürige Schräghecklimousine präsentiert. Er stelle sich in der Kategorie der „Viermeter-Kompaktautos“ einer besonders vielfältigen Konkurrenz, bemerkte die Automobil Revue damals. Die deutschsprachige Werbung nahm auch gleich darauf Bezug und nannte den 306er den „Rivalen“, natürlich mit Golf, Astra & Co im Visier.

Peugeot 306 XSi (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Das Rezept ging jedenfalls auf, zumindest in der Schweiz: Peugeot konnte seinen Absatz in den ersten acht Monaten des Jahres 1993 gleich um 15% steigern, und dies trotz Rezession und generell rückläufigen Auto-Verkaufszahlen.

Optisch war der 306 sofort als Peugeot erkennbar, er glich stark dem kurz zuvor lancierten 106, war aber natürlich etwas grösser.

Peugeot 306 XN (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Bezüglich Motoren, Ausstattungs- und Carrosserievarianten setzte Peugeot auf Vielfalt. Schon zu Beginn gab es fünf verschiedene Benziner und drei Dieselmotoren, dazu kam später ein 2-Liter-Sechzehnventiler. Auch der Carrosserien wurden es immer mehr: Einige Monate nach der Lancierung des Fünftürers folgte ein Dreitürer, 1994 dann ein Cabrio und eine Limousine mit Stufenheck, 1997 schliesslich noch ein „Break“ genannter Kombi.

Beim Cabrio störte übrigens kein Überrollbügel die Sicht nach oben und das Verdeck war vollständig versenkbar, auf Wunsch auch elektrohydraulisch.

Peugeot 306 Cabrio (1995)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Auch für sportliches Fortkommen war gesorgt, entweder mit dem XSi oder mit dem S16, der in einigen Ländern auch GTI hiess. Dieser brachte bis zu 167 PS auf die Strasse. Ab 1996 verfügte er zudem über ein Sechsganggetriebe. Es entstanden diverse Rallyevarianten, bei denen die Motorentuner zum Teil über 300 PS aus dem 2,0-Liter-Sechzehnventiler herauskitzelten. Hilfreich bei der Kurvenhatz war natürlich die kinematisch mitlenkende Hinterachse, die auch bei den zivilen 306ern dem frontantriebs-typischen Untersteuern entgegenwirkte.

Peugeot 306 Break (1997)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Im Mai 1997 erhielt der 306 ein kleines Restyling, bei dem unter anderem die Stossfänger und der Innenraum retuschiert wurden. Zudem erneuerte Peugeot die Motorenpalette. Rückblickend werden diese Modelle auch als „Phase 2“ bezeichnet. 2000 folgte dann nochmal ein kleines Facelift zur „Phase 3“.

Die Schräg- und Stufenheckversionen wurden so noch bis 2001 weiterproduziert, Kombi und Cabrio bis 2002. Nachfolger wurde der 307.

Peugeot 306 XR Break (1999)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Wer sich zum dreissigsten Geburtstag des Modells einen Peugeot 306 sichern möchte, hat übrigens gar nicht so schlechte Chancen. Auf den verschiedenen Autoportalen stehen jedenfalls gut drei Dutzend Exemplare im Angebot, viele davon Cabrios, einige Sportversionen, aber auch ein paar „ganz normale“ 306er. Zu durchweg humanen Preisen. Einziger Nachteil: Vielleicht dürfte man am Oldtimertreffen zunächst auf den Besucherplatz verwiesen werden…

 
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