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Ich werde 30 – Nissan Primera

von Mark Siegenthaler, 17. September 2020
aus der Serie Ich werde 30
Bild (1/8): Nissan Primera Fliessheck (1990) - Gewohnt mit japanischer Zuverlässigkeit (© Zwischengas Archiv)

Japanische Autos hatten sich in den Achtzigern einen ausgezeichneten Ruf aufgebaut und waren insbesondere auch in der Schweiz beliebt, die sich ja mangels eigener Autoproduktion ohne schlechtes Gewissen in Fernost eindecken konnte. Die Japaner wollten aber grundsätzlich in ganz Europa ihre Position weiter stärken. Ein gutes Argument von Nissan war dazu der im Herbst 1990 als Nachfolger des Bluebird lancierte Primera. Er wurde gezielt für den europäischen Markt entwickelt und auch in England hergestellt, zumindest in der Limousinenvariante. Es gab die Limousine sowohl mit Stufen- als auch mit Fliessheck. Nissan präsentierte weiter eine Kombivariante, die aber in Japan fabriziert wurde und auf einer anderen Baureihe – dem japanischen Nissan Avenir – basierte.

Der Primera war grundsätzlich ein Auto nach dem damals üblichen Strickmuster, das heisst mit Frontantrieb und 16-V-Benzinmotoren (der ebenfalls erhältliche Diesel schaffte es nicht ins Schweizer Verkaufsprogramm). Technisch aussergewöhnlich war hingegen die vordere Mulitlink-Aufhängung. Sie war schon vom 300ZX oder vom Nissan Skyline her bekannt, im Primera kam sie aber erstmals in Zusammenhang mit dem Frontantrieb zum Einsatz. Sie trug dem Primera viel Lob für das gute Handling ein.

Die Ausführungen hiessen LX, SLX, SGX, für sportlich orientierte Fahrer gab es auch den GT mit bis zu 150 PS. Noch schärfere Varianten wurden in England gerne für den Rennbetrieb hergerichtet.
Unterdessen bot Nissan ab 1991 auch eine 4x4 Variante an. 1995 wurden alle Varianten des Primera einem Facelift unterzogen. Dies brachte neben optischen Anpassungen auch Verbesserungen bei der Sicherheitsausstattung. Gefertigt wurde die erste Primera-Generation, auch P10 genannt, bis 1996, als Kombi sogar bis 1997.

Aufgrund des noch gar nicht so antiquierten Designs und des nach wie vor zeitgemässen Fahrgefühls würde der Primera vermutlich nur von sehr wenigen Leuten als «Oldtimer» bezeichnet. Aber vielleicht schafft es ja das eine oder andere gut erhaltene Exemplar ab heute trotzdem zum Veteranenstatus, wer weiss?

 
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