Ich werde 50 - Triumph 1500
Vor 50 Jahren war beim englischen Autobauer Triumph Einiges los: Neue Produktionsstätte in Liverpool, diverse neue Modelle. Es war gar nicht so einfach, die Übersicht zu behalten.
Am unteren Ende der Fahnenstange gab es noch den Herald und den 1300er, der Toledo als neues Sparmodell war schon in der Pipeline. Weiter oben folgten der neue TR6, sowie neue Generationen von Spitfire/GT6 und von den grossen 2000ern und 2,5ern. Da ging der Produktionsstart des neuen Triumph 1500 Anfang 1970 fast ein bisschen unter.
Der neue 1500er war im Prinzip eine Weiterentwicklung des 1300. Er erbte auch dessen Frontantriebskonzept. Allerdings war er merklich grösser. Insbesondere das Heck war länger, was dem Kofferraumvolumen zu Gute kam. An der Front fielen die neuen, charakterstarken Doppelscheinwerfer ins Auge. Die Innenausstattung wurde überarbeitet, der Motor aufgebohrt. Trotzdem war der 1500er keine Rakete - „Eine Limousine für ruhige Autofahrer“ bilanzierte etwa die Automobil Revue. 1972 gab es dank einem besseren Vergaser endlich etwas mehr PS. Entsprechend erstarkte Exemplare erhielten ein silbernes statt schwarzes Emblem an der Front.
1973 erschien dann bereits der Nachfolger: der 1500TC. Dieser sah zwar praktisch gleich aus, hatte aber neu Hinterradantrieb. Der stammte aus dem kurz zuvor lancierten Dolomite. Der Dolomite sah übrigens auch fast gleich aus wie der 1500. Den 1500TC gab es dann noch bis Ende 1976 parallel zum Dolomite. Sollte jetzt jemand verwirrt sein: Kein Problem. Für uns in der Schweiz spielte das Hin und her zwischen Carrosserien und Antriebskonzepten nur bedingt eine Rolle. Denn der 1500er schaffte es nie so richtig ins Schweizer Verkaufsprogramm.
Erst 1975 kam die Triumph-Mittelklasse wieder zurück in die Schweiz, und zwar offiziell nur noch mit dem heckgetriebenen Dolomite. Dafür war dieser umso beliebter, insbesondere als „Sprint“ mit 16 Ventilen. Auch heute dürfte kaum mehr ein 1500er bei uns unterwegs sein. Immerhin aber wissen wir nun, woher der Dolomite sein schnittiges Äusseres hat...
