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SwissClassics Revue 91-3/2022

von Henri Weidmann, 13. Mai 2022
Bild (1/9): SwissClassics Revue 91-3/2022 – Cover (gross) (© SwissClassics Revue, 2022)

Die 91. Ausgabe der SwissClassics Revue ist besonders sommerlich geworden, sie behandelt nämlich nicht nur die beiden Stuttgarter Sternenträger Mercedes-Benz 190 SL und SLK 230, sondern auch das elegante viersitzige Vorkriegs-Cabriolet MG VA mit Tickford-Karosserie. Selbst die Kaufberatung dreht sich um Freiluft-Freudenspender, sie knöpft sich nämlich die Triumph-Modelle von TR4 bis TR6 vor. Das Special widmet sich gewissermassen der Kehrseite und zwar den vielen Fragen, die beim Verkauf eines Oldtimers aufkeimen. Ausserdem schauen wir zurück auf die Lebenswerke zweier Auto-Verrückter im Unruhestand. Zum einen beleuchten wir Jo Vonlanthens spannende Laufbahn als Rennfahrer und Geschäftsmann, zum anderen erzählen wir, wie Franco Sbarro, aufgewachsen im armen Apulien der Nachkriegszeit, zu einem visionären Auto-Designer wurde. Zu guter Letzt rollen wir noch das Lomos Sesselrad, der vergessene Ur-Motorroller, zurück ins Scheinwerferlicht.

Stuttgarter Sternchen

Auf der New Yorker Autoshow 1954 präsentierte Mercedes-Benz zwei neue Sportwagen. Auf einem kreisrunden Podest thronte der 300 SL, gleich daneben stand der 190 SL. Rein optisch war die Verwandtschaft der beiden Sternenträger nicht von der Hand zu weisen, aber während ersterer mit einem potenten Reihensechszylinder und einem leichten Gitterrohrrahmen auftrumpfte, basierte letzterer auf der braven Ponton-Limousine 180 und war so deutlich erschwinglicher.
Gut vierzig Jahre später stellte der Stuttgarter Hersteller seinen SL-Roadstern der Baureihe R 129 wieder eine geschrumpfte Sparversion zur Seite. Der SLK wurde aber im Gegensatz zu seinem Vorfahren mit Motoren vielen verschiedenen Motoren vom Zweiliter-Vierzylinder bis hin zum 354 PS starken V6 angeboten, musste sich aber auch gegen starke Konkurrenten von BMW, Alfa Romeo und Co. behaupten. Das gelang ihm nicht zuletzt dank der Talente, die bereits den 190 SL zum Erfolgsmodell gemacht hatten...

Bis dass der Verkauf uns scheidet

Platzmangel, altersbedingte Einbussen in Sachen Mobilität, finanzielle Engpässe oder neue Fahrzeug-Vorlieben sind nur ein paar Beispiele für Ursachen, die zum Verkauf eines langjährigen Begleiters führen. Sich von seinem geliebten Oldie zu verabschieden, fällt oft schon schwer genug, da soll wenigstens eine glückliche Zukunft für das rollende Bijou sichergestellt werden. Selbstverständlich spielt aber auch der Erlös eine grosse Rolle, wobei gilt, im Dickicht aus Preisvorstellung, Kenntnis über den Zustand des Fahrzeugs, Nachfrage nach dem jeweiligen Modell und vielen weiteren Faktoren den Durchblick zu bewahren. Auch muss entschieden werden, auf welchem Weg der Klassiker an neue Besitzer gebracht werden soll. Soll man in Eigenregie ein Inserat online schalten oder seinen Oldie Spezialisten anvertrauen? Und was, wenn das traditionelle Abdrucken-Lassen in einem Fachmagazin vielleicht doch bessere Erfolgs-Chancen verspricht? Falls Sie es nicht bereits selbst erlebt haben, dämmert es Ihnen spätestens jetzt: Beim Thema Klassiker-Verkauf häufen sich die Stolpersteine. Unser aktuelles Special klärt auf.

Vorkriegs-Eleganz aus sportlichem Hause

Cecil Kimber, Gründer der M.G. Car Company, baute vor einem guten Jahrhundert Sport- und Rennwagen, die international für Aufsehen sorgte. Klangvolle Namen wie Midget und Magnette sind auch heute noch vielen Leuten ein Begriff, die jüngeren Roadster-Klassiker MGA und MGB an jedem Oldtimer-Treffen zu sehen. Der "1½-Litre", heutzutage als VA bezeichnet, fliegt dagegen ziemlich unter dem Radar.  Ab 1937 sollte er die Lücke zwischen dem einfach gestrickten Roadster TA und dem ebenso opulent motorisierten wie dimensionierten SA stopfen. Die exklusivste Variante war mit einer viersitzigen Cabriolet-Karosserie von Salmson & Sons bestückt, von ihr entstanden keine 600 Einheiten. Welche Überraschungen man am Steuer eines überlebenden und liebevoll restaurierten Exemplar erlebt, lesen Sie ab Seite 38.

Zu Fuss und hinter dem Steuer Schweizer Meister

Lange wäre Jo Vonlanthen nie den Sinn gekommen, einmal im internationalen Rennsport mitzumischen, der Bauernsohn setzte sich erst spät in Monoposti. 1972, schon drei Jahre nach seinem Einstieg in den Motorsport, gewann er mit einem Tecno-Formel-3 die Schweizer Meisterschaft. Sogar zu zwei Einsätzen in der Königsklasse Formel 1 brachte es der gebürtige Alterswiler, bevor er seine Rennfahrer-Laufbahn beendete und sich dem Ausstellen von Rennwagen-Ausstellungen widmete. Besonders diese "zweite" Karriere wurde zur grossen Erfolgsgeschichte, die noch immer andauert. Wir haben den Ex-Rennfahrer und Geschäftsmann getroffen.

Britische Roadster-Evolution unter der Lupe

Offene Sportwagen von der Insel gehören zu den populärsten Oldtimern. An Triumphs TR-Reihe, besonders jenen mit den Ziffern 4 bis 6, kommt man in diesem Segment kaum vorbei. Das verwundert angesichts der hübschen Karosserien, kräftigen Motoren und bezahlbaren Preisen kaum, zudem sind die Freiluft-Sportwagen mechanisch solide und die Ersatzteillage sehr gut. Trotzdem sollten Kauflustige nicht blind zugreifen, potenzielle Schwachstellen finden sich bei den TR-Modellen nämlich so einige. Wo man ein bisschen genauer hinschauen muss und wie man die Spreu vom Weizen trennt, legt die Kaufberatung dar.

Die Sbarro-Story

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren motorisierte Fahrzeuge derart Mangelware in der süditalienischen Region um Lecce. Trotzdem oder gerade deswegen verfiel der junge Franco Sbarro dem Automobil und emigrierte wie viele seiner Landsleute Anfang der Fünfziger in die Schweiz. Nach Anstellungen in der Uhrenindustrie und bei mehreren Garagen heuerte er bei der Ecurie Filipinetti an, einem Privatrennstall von Weltrang mit Fahrern wie Jo Siffert und Herbert Müller. Schon bald kreierte er mit den Filipinetti I und II seine ersten eigenen Prototypen, viele weitere sollten folgen. Seine Kreativität und seine Tatkraft gab er ab 1992 im Espace Sbarro in Grandson und Schulen in Frankreich und in Marokko an junge Designer weiter. Genug hat der Maestro noch heute nicht…

Der Ur-Motorroller

Lange bevor Piaggio mit der Vespa die Massen mobilisierte stellte Ernst Eichler im DKW-Werk in Zschopau das Lomos Sesselrad her. Viele Merkmale wie etwa den freien Durchstieg und die Position des Motors unter dem Sitz nahm der Berliner dem italienischen Kassenschlager vorneweg. Die Bedienung des zweirädrigen Pionierleistung erscheint aus heutiger Sicht mehr als abenteuerlich, das Sesselrad weist einige interessante Details auf, so befindet sich beispielsweise der Benzintank in der Rücklehne des Sitzes. Leider wurde der Roller nur drei Jahre lang gebaut, glücklicherweise hat aber im Kanton Glarus ein Exemplar die Jahrzehnte überdauert.

Fahrzeuge (Auswahl)
Mercedes-Benz 190 SL
Mercedes-Benz SLK 230
MG VA Tickford Convertible
Triumph TR4, TR5 und TR6
Lomos Sesselrad

Veranstaltungen (Auswahl)
Swiss Retro Mecanika
The I.C.E. St. Moritz
Oldtimer Galerie Toffen Versteigerung
Rétromobile Paris
Techno Classica Essen
Retro Classics Stuttgart

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