Jetzt nichts mehr verpassen:
Das Oldtimermagazin der Schweiz

Planai-Classic 2018 - Angst nein, Respekt schon (Rückblick)

von Daniel Reinhard, 10. Januar 2018
Bild (1/4): Lea-Francis P-Type (1927) - Planai-Classic 2018 (© Daniel Reinhard, 2018)

Die Planai-Classic ist eine Rallye über drei Tage rund um Schladming. Noch nie gestaltete sie sich derartig schwierig wie im Jahr 2018, als sie vom 4. bis 6. Januar durchgeführt wurde.

Beginnen wir mit dem ersten Tag und der Sonderprüfung zur Talstation der Dachsteinbahn. Es schneite fast den ganzen Tag wie wild und die Schneemenge auf der Strasse betrug 30 Zentimeter und mehr. Der Schnee war nass und schwer, was sich gegenüber dem Vorjahr als massiv erschwerte Herausforderung darstellte. Nur 12 der 49 Teilnehmer erreichten in der vorgegebenen Zeit das Ziel, alle anderen kassierten schon einmal 1000 Strafpunkte.

Einige wurden auch ohne eigenes Zutun zum Opfer der Technik. So fand Rauno Aaltonen im Mini Cooper mit den kleinen Rädern kaum Grip, da das Fahrzeug mit dem Wagenboden auf dem Schnee auflag und die Reifen sich ohne wirklichen Druck von oben im Schnee praktisch leer drehten.

Maserati Indy (1972) - Planai-Classic 2018
© Copyright / Fotograf: Daniel Reinhard

Im Luxus-GT an die Gesamtspitze

Einzig Alexander Deopito mit Beifahrer Florian im Mercedes 350SLC konnten bereits hier mit nur 2672 Strafpunkten den Grundstein zum späteren Gesamtsieg legen. „Es war ganz schön schwierig, wenn nicht sogar die schwierigste Fahrt auf den Dachstein überhaupt. Wir dachten schon 2017 kann man nicht toppen, doch 2018 hat dies echt geschafft."

Konnte man die Steigung im trockenen kalten Schnee des Vorjahres noch locker ohne Ketten bewältigen, so war in diesem Jahr für praktisch alle Kettenpflicht angesagt.

Von der Schnee- zur Wasserschlacht …

Der zweite Tag machte aus der Winterlandschaft eine Wasserschlacht. Temperaturen im hohen Plusbereich liessen den Schnee schmelzen und auf dem Flugplatz Niederöblarn stand das Wasser an diversen Stellen knöcheltief.

Mercedes-Benz 350 SLC (1972) - Planai-Classic 2018
© Copyright / Fotograf: Daniel Reinhard

… und dann noch Nebel

Der dritte Tag mit dichtem Nebel im Tal und strahlendem Sonnenschein in der Höhe. Die Sonderprüfung auf der Trabrennbahn in Gröbming versank komplett im Nebel, gefolgt von frühlingshaften Temperaturen auf der Planai Bergprüfung.

Also für die Freude der angefressenen Winterrallyefahrer war gesorgt und das Programm erwies sich als extrem anspruchsvoll.

Fulminante Aufholjagd

Die Planai-Seriensieger Pius Weckerle und Otmar Schlager (Porsche 911) starteten, nachdem sie am Dachstein schon alle Hoffnungen begraben hatten, eine fulminante Aufholjagd von Platz elf aus bis vor auf den letzten Podestplatz.

Volvo PV444 (1953) - Planai-Classic 2018
© Copyright / Fotograf: Daniel Reinhard

Doch zum Schluss machten es die Deopitos noch einmal so richtig spannend: „Wir sind zwar mit knapp über 500 Punkten Vorsprung zum Schlussparcours gekommen. Jedoch ist mir das Auto beim Starten abgestorben - das hat er noch nie gemacht. Ich musste ihn ganz, ganz schnell wieder anstarten, denn ich hatte nur elf Sekunden bis zur ersten Lichtschranke. Es ist sich aber ganz knapp ausgegangen. Es war wieder genauso wie bei der Ennstal-Classic - ultraknapp und superspannend. Man braucht einfach die Herausforderung! Wir haben als erstes Team den Hattrick geschafft, indem wir Planai- und Ennstal-Classic, sowie Racecar-Trophy gewonnen haben. Alles mit verschiedenen Autos, also man sieht, wir kommen mit dem unterschiedlichsten Material zurecht. Dass wir happy sind, das brauche ich nicht extra zu betonen“, freute sich der sichtlich erleichterte Alexander Deopito.

Drei Sieger

Die Sieger der einzelnen Epochen lauten Christian Baier auf Le Francis Baujahr 1927 (Epoche I), Florian Kunz und Sebastian Klackl auf einem Mini Cooper S Baujahr 1964 (Epoche II) und Alexander und Florian Deopito auf Mercedes 350 SLC Baujahr 1972 (Epoche III).

Weitere Informationen und über 150 Bilder gibt es auf unserer Partner-Website zwsichengas.com.

 
Alles über Oldtimer, Youngtimer und historischen Motorsport