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Ich werde 50 – VW Typ 181

von Mark Siegenthaler, 20. Juli 2019
aus der Serie Ich werde 50
Bild (1/7): Volkswagen Typ 181 "The Thing Acapulco Edition" (1974) (© Werk, 1974)

Dieses Jahr feiert ein nicht alltägliches Automodell seinen Fünfzigsten: Der VW Typ 181. Das «nicht alltäglich» bezieht sich auf das kantige Äussere als auch auf den Charakter des Autos. Und auf ein paar andere Dinge. Aber beginnen wir am Anfang.

Volkswagen Typ 181 US Version (1973)
© Copyright / Fotograf: Werk

Die deutsche Bundeswehr suchte in den späten Sechzigern nach einem Nachfolger für den DKW Munga. VW stellte alsdann etwas aus seinem Baukasten auf die Beine: Grundprinzip vom Käfer, Motor und Lenkung auch, Getriebe und weitere Komponenten aus dem kürzlich davor eingestellten VW Bus T1. Die Plattform hatte man beim Karmann Ghia abgeguckt. Trotz der militärischen Bestimmung gab es kein Allrad. Der Heckantrieb – freilich mit etwas mehr Bodenfreiheit als beim Käfer – musste reichen.

Volkswagen Typ 181 (1969)
© Copyright / Fotograf: Werk

So wurde der VW 181 ab dem Serienstart im Spätsommer 1969 als «Kurierwagen» an die Armee geliefert. «Kübelwagen» nannte ihn VW bewusst nicht, denn das war der Name des Vorgängers aus dem Krieg. Die Soldaten tauften den 181er aber trotzdem so.

Nicht nur die Armee kam in den Genuss des kantigen Autos, auch andere Institutionen und Privatleute konnten einen bestellen. Sofern Sie sich nicht vom – sagen wir mal – speziellen Design abschrecken liessen, das dem Auto in den USA den Spitznamen «The Thing» eintrug.

Volkswagen Typ 181 (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk

Womit wir beim nächsten 181er Charakterzug wären, nämlich dem, dass er ein «Weltauto» war. Schon das Vorbild, an dem man sich in Wolfsburg bei der 181-Konzeption orientiert hatte, stammte aus fernen Ländern: der so genannte Country Buggy war im australischen Montagewerk in Clayton Victoria entwickelt worden. Der 181er wurde sodann auch in Mexiko als VW Safari gebaut und in Indonesien als VW Camat. In der Rechtslenkerversion hiess er VW Trekker. Deutsche Soldaten hingegen nannten ihn «Kübelwagen», obwohl das von VW nicht so beabsichtigt war.

Gebaut wurde er bis 1980. Heute ist der 181er vor allem ein Kult- und Spassmobil und verfügt rund um den Globus über eine ansehnliche Fangemeinde.

 
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