Ich werde 50 - Fiat X 1/9
Nun, eigentlich kommen wir ein wenig «hintendrein wie die alte Fasnacht» mit dem X 1/9, denn der wurde offiziell schon im September 1972 präsentiert und ist somit schon etwas über Fünfzig. Aber erstens ist ja jetzt tatsächlich Fasnachtszeit und zweitens: Die offizielle Produktion lief erst 1973 an und in der Schweiz feierte der X 1/9 dann im März 1973 Premiere. So gesehen sind wir sogar noch ein paar Wochen zu früh mit der Gratulation.
Wie dem auch sei: «Der Keil wird 50» wäre wohl eine passende Schlagzeile – denn ja: der Fiat X1/9 ist tatsächlich ziemlich keilförmig. Die Designer bei Bertone dürften sich damals gefreut haben – denn während sie bei anderen Sportwagen immer noch irgendwie eine mehr oder weniger hoch bauenden Motor unter der Fronthaube unterbringen mussten, gab es dort beim X 1/9 nur ein (kleines) Kofferabteil. Sein Motor sass vor der Hinterachse.
Schon sein Vorgänger, der 850 Spider, hatte den Motor nicht im Bug getragen, sondern im Heck. Aber der X 1/9 wirkte im Vergleich zu ihm wie von einem anderen Stern. Auch bezüglich der Sicherheit: Mit seinem grossen Überrollbügel und dem Targadach erlaubte er offenes Fahren und erfüllte trotzdem die strengen US-Sicherheitsvorschriften.
Seine Produktionszeit lässt sich in mehrere Phasen aufteilen. Bei den Modellen bis 1978 spricht man heute meist vom «1300er». Dann erschien der «Five Speed» mit 1,5 Litern Hubraum und – wie es der Name schon sagt – fünf Gängen. An Front und Heck wurden gleichzeitig massige Stossfänger verbaut – auch dies wieder ein Tribut an US-Normen.
1982 übertrug Fiat die Fertigung an Bertone, wo er ja ursprünglich auch konzipiert worden war. Der X1/9 trug fortan sogar den Markennamen «Bertone». Der X1/9 wurde dabei zusehends luxuriöser. So gab es neben Lederinterieurs und elektrischen Fensterhebern sogar Klimaanlagen – letztere wiederum vor allem für die US-Kundschaft.
1987 kam nach 170'000 Exemplaren das Produktionsende, der Vertrieb lief noch bis 1988. Der X1/9 kam also auf eine bemerkenswert lange Fertigungszeit, und auch heute noch machen die verbliebenen Exemplare viel Spass auf der Strasse.