Ich werde 30 - VW Corrado

Vor 30 Jahren lief bei Karmann in Osnabrück die Produktion eines neuen VW-Sportcoupés an. Es trug den klingenden Namen Corrado. Einige fragten sich, warum das Coupé nicht wie sein Vorgänger Scirocco hiess. Schliesslich waren Grösse und Layout der beiden Modelle nahezu identisch. Aber als bekannt wurde, dass der Scirocco II noch eine gewisse Zeitlang parallel weiterproduziert werden sollte, war klar, dass der designierte Nachfolger einen neuen Namen brauchte.

Der Corrado war in der Futterkette auch höher positioniert – er galt mit seinem G-Lader oder dem automatisch ein- und ausfahrenden Heckspoiler als Technologieträger. VW verpasste dem Wagen ein entsprechend stolzes Preisschild: 40'000 Franken für die einfacheren Modelle waren schon kein Pappenstiel, und wer sich eifrig in der Zubehörliste bediente, konnte leicht über 50'000 Franken loswerden.

1991 erhielt der Corrado ein Facelift und Kunden konnten ihn neu auch mit VR6-Motor bestellen. Ab 1992 überliess der Scirocco II dem Corrado dann endgültig das Feld. Gleichzeitig erhielt der Corrado ein neues Interieur.
Das Produktionsende kam 1995. Bis dahin waren rund 97'500 Exemplare hergestellt worden. Damit kam der Corrado nur etwa auf einen Drittel der Scirocco-II-Produktion. Vielleicht ist es deshalb, dass VW bis zur Präsentation eines Corrado-Nachfolgers eine 13-Jahre-Pause einschaltete und diesen dann wieder Scirocco nannte. Jedenfalls ist der Corrado heute erst recht ein seltener Anblick auf den Strassen, und das ist doch schon mal nicht schlecht für den Start einer Klassikerkarriere...