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Ich werde 30 – Toyota Carina E

von Mark Siegenthaler, 16. Dezember 2022
Bild (1/9): Toyota Carina E Sedan (1992) (© Werk/Archiv, 2022)

Wollte man den 1992 lancierten Toyota Carina E mit einem einzelnen Adjektiv beschreiben, käme man vielleicht auf «unaufgeregt». Ja, das war er. Erstens: Er wirkte unauffällig, aber dennoch nett und verzichtete auf Klimbim, aber nicht auf eine gute Ausstattung. Und zweitens war auch im Alltagsbetrieb keine unnötige Aufregung angesagt, denn der Carina E war Toyota-typisch zuverlässig und erntete Bestnoten in der Pannenstatistik. Wenig Ärger kam zudem an der Zapfsäule auf: Der Magermix-Benziner unter der Haube war mit 6-7 Litern auf 100 Kilometer zufrieden.

Toyota Carina E Sedan (1992)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Das «E» stand aber nicht etwa für «Economy» oder so, sondern für «Europe». Der Carina war speziell für Europa entwickelt worden. Auch die Produktion wurde kurz nach der Lancierung des Carina E nach Europa verlegt. Am 16. Dezember 1992 startete die Fertigung im britischen Burnaston.

Toyota Carina E Liftback (1992)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Zur Wahl standen drei Carrosserievarianten – Stufenheck, Schrägheck und Kombi. Letzterer wurde als «Sportswagon» bezeichnet. Die Technik des Carina E entstammte weitgehend dem japanischen Toyota Corona. Der Schweizer Importeur war derart überzeugt von deren Qualität, dass er nicht nur eine Vollgarantie bis 100’000km / 3 Jahre gab, sondern beim gehobenen ES-Modell auch noch ein Gratisservice-Paket obendrauf packte – bis 100'000 km gingen alle Services inkl. Material und Abgaswartung aufs Haus. So ein Angebot war zu dieser Zeit noch ziemlich ungewöhnlich, erst recht in der Mittelklasse.

Toyota Carina E (1996)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

1996 erhielt der Carina E eine Modellpflege, die auch eine Verbesserung der passiven Sicherheit mit sich brachte. Im September 1997 endete die Produktion. Nachfolger wurde der Avensis.

Gut möglich, dass die ersten Carina E nun schon in den Genuss des Veteranenstempels kommen, denn dank einem 87%-Anteil an verzinkten Blechen überstand der Mittelklasse-Toyota die Zeit besser als mancher Vorfahre. Der Bestand hierzulande wurde also nicht primär durch Rost (und noch weniger durch mechanisches Versagen) dezimiert, sondern eher durch den Export funktionsfähiger Exemplare Richtung Süden oder Osten. Denn auch da liebte man unaufgeregte Autos.

 

 
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