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Ich werde 30 - Subaru Vivio

von Mark Siegenthaler, 24. November 2022
Bild (1/11): Subaru Vivio (1992) - UK-Spec (© Werk/Archiv, 2022)

Die Schweizer waren ja schon seit jeher ein einig Volk von 4x4-Verehrern, aber wer einen Allradantrieb fahren wollte, musste zuerst mit mehr oder weniger klobigen Geländewagen vorlieb nehmen. Dann kamen irgendwann mit Bernhard Russi als Botschafter die Subarus und viel später auch kompaktere 4x4er à la Golf synchro. Im Kleinwagensegment gab es zunächst aber praktisch nur den Justy – auch wieder von Subaru.

Subaru Vivio (1992) - UK-Spec
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Wer noch platzsparender, aber trotzdem mit Vierradantrieb unterwegs sein wollte, musste bis 1992 warten. Dann lancierte Subaru den Vivio. Es kamen zwar nicht alle europäischen Länder in seinen Genuss, die Schweiz aber durchaus. Die Werbung nannte den Vivio „Viermalvierchen“ und bezeichnete ihn als „kürzesten 4WD der Schweiz“.

Subaru Vivio (1994) - CH Werbung
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Der tatsächlich nur 3,29 Meter kurze und mit 1,39 m auch sehr schmale Winzling war in seinem Heimatland ein so genannter Kei-Car, also ein Kleinstwagen. Die Kei-Cars können in Japan von diversen steuertechnischen und administrativen Erleichterungen profitieren. Es gab ihn dort auch mit Frontantrieb oder Automatik und für besonders Eilige mit Kompressormotor. Aber bei uns ging es zivilisiert zu und her, im braven Basis-Trimm, handgeschaltet, aber dafür eben standardmässig mit per Knopfdruck zuschaltbarem 4WD (4 Wheel Drive) und 5 Türen.

Speziell: Wenn andere japanische Hersteller Kei-Cars exportierten, dann spendierten sie ihnen meist grössere Motoren. Subaru aber nicht. Denn sein Hubraum von 660 ccm war für den Vivio identitätsstiftend: Römisch 6 schreibt sich VI, das ergibt VIVI, und mit der Null am Ende kommt man auf Vivio.

Subaru Vivio T-Top Sondermodell (JPN) (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

1993 wurde eine T-Top Version lanciert, allerdings nur auf Sonderbestellung. 1995 dann erschien der Vivio Bistro, eine Retro-Version, die es aber nicht nach Europa schaffte.

Was man hierzulande auch nicht so mitbekam: Der Vivio wurde auch im Rallyesport eingesetzt. Beim Paris-Peking-Marathon 1992 war er zuerst sogar schneller als das Mitsubishi-Pajero-Werksteam. Dann brach die Aufhängung. Später fuhr ihn sogar ein gewisser Colin McRae…

Subaru Vivio RX-R Rallye (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Ansonsten wurde das „Viermalvierchen“ bis 1998 gebaut. Abgelöst wurde er vom Subaru Pleo, der seinerseits nicht mehr in der Schweiz angeboten wurde.

Vielleicht ist ja noch irgendwo ein Vivio unterwegs, den sich jemand bis heute aufgehoben hat und nun zu Veteranenstempel-Ehren kommt, wer weiss?

 
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