Jetzt nichts mehr verpassen:
Das Oldtimermagazin der Schweiz

Ich werde 30 – Renault Safrane

von Mark Siegenthaler, 19. Mai 2022
aus der Serie Ich werde 30
Bild (1/15): Renault Safrane 3.0i V6 RXE (1992) – Bevor 1999 der Vierventiler-V6 kam die stärkste Motorisierung (vom Biturbo abgesehen) (© Werk/Archiv, 1992)

Der Renault Safrane trat im Frühjahr 1992 die Nachfolge des Renault 25 an. Wie dieser war er als Schrägheckmodell mit grosser Heckklappe konzipiert und je nach Variante gut bis sehr gut ausgestattet. Auch aussergewöhnliche Goodies wie ein Sprachcomputer oder ein einstellbares Fahrwerk hatte er zu bieten.

Der Antrieb sass traditionell vorne, ein Allradantrieb war nur wenigen Topmodellen vorbehalten. Die Motorenpalette umfasste sowohl Vier- als auch Sechszylinder-Benziner und mehrere Selbstzünder. Die Krönung bildete eine 262 PS starke Biturbo-Version, die in Zusammenarbeit mit Irmscher und Hartge entstanden war.

Der Safrane erhielt bei zeitgenössischen Tests meist gute Noten. Er sei zwar etwas «gesichtslos», hiess es (wohl eine Konzession an die Aerodynamik), aber eine durchaus passable Alternative zu Audi, Mercedes-Benz und Konsorten. Auch verschiedene Langzeittests überstand der Safrane gut – er sei komfortabel und gleichzeitig praktisch und dabei zuverlässiger als gedacht.

Trotzdem verschmähten vorab deutsche Kunden den grossen Renault – wer sich ein gehobenes Auto leistete, bediente sich eher bei einheimischen Marken. So wurden 1996 zum Beispiel 130'000 Mercedes-Benz E-Klasse verkauft und nur 1200 Safrane.

Aber es gab ja auch noch andere Märkte und Renault produzierte sein Flaggschiff fleissig weiter. Im Sommer 1996 erhielt der Safrane ein Facelift, «Phase II» genannt, neue Ausstattungslinien und neue Motoren. So konnte wahlweise auch ein Fünfzylinder aus dem Hause Volvo geordert werden. 1999 kam noch ein potenter Dreiliter mit 24 Ventilen dazu.

Das konnte allerdings das Ende des Safrane nicht aufhalten. Die Verkaufszahlen sanken weiter und im Jahr 2000 zog Renault den Stecker. Bis dahin waren rund 310'000 Stück entstanden. Der Nachfolger kam erst eine Weile danach: 2002 erschien der Vel Satis.

Übrigens: von 2008 bis 2014 gab es wieder einen Safrane. Verkauft wurde der aber nur im Persischen Golf sowie in Mexiko. Gebaut wurde er in Südkorea.

Für die Nostalgiker hierzulande bleibt also nur der «originale» Safrane, der in gutem Zustand schon bald auch mit Veteranenstempel zu haben ist…

 
Alles über Oldtimer, Youngtimer und historischen Motorsport