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Ich werde 30 – Mercedes C-Klasse

von Mark Siegenthaler, 26. Mai 2023
Bild (1/17): Mercedes-Benz W202 C 36 AMG (1993) (© Werk/Archiv, 2023)

Die Zeit vergeht. Ist es tatsächlich schon elf Jahre her, dass wir «30 Jahre Mercedes-Benz 190» feierten? Ja, ist es, denn der wurde 1982 lanciert. Und jetzt ist sein Nachfolger dran: Die Mercedes C-Klasse, auch bekannt unter dem Werkskürzel W202.

Das neue Mittelklassemodell trat im Frühjahr 1993 in grosse Fussstapfen – der 190er war ja sehr erfolgreich gewesen. Der W202 kam aber gut an. Das Design (wiederum aus der Feder von Bruno Sacco) gefiel. Die C-Klasse bot zudem ein hohes Mass an Komfort und einen grösseren Innenraum.

Mercedes-Benz W 202 C 36 AMG (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Für Mercedes eher ungewohnt, aber typisch für die 90er Jahre waren auffällige Metallic-Farbtöne wie türkis, grün, blau und dunkelrot. Auch die Innenräume waren oft farbig und die Sitze gerne gemustert. Wer aber wollte, konnte die C-Klasse natürlich auch in dezentem grau, in schwarz oder in weiss haben...

Mercedes-Benz C 180 Esprit (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Überhaupt war der Mittelklässler stark individualisierbar. Neben einer grossen Reihe an Vier- oder Sechszylindermotoren hatte der Käufer auch die Qual der Wahl zwischen vier verschiedenen Ausstattungsvarianten: Classic, Esprit, Elegance oder Sport. Wem all dies nicht genügte, konnte auch das von AMG veredelte Topmodell C 36 ordern.

Mercedes-Benz W202 C 36 AMG (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Präsentiert wurde der W202 zunächst nur als viertürige Limousine, ab März 1996 war die C-Klasse dann auch als Kombi zu haben. Kurz vorher, im September 1995, hatte sie schon eine kleine Modellpflege erfahren, die auch den einfacheren Modellen weisse statt orangefarbene Blinker bescherte. Zudem änderten gewisse Ausstattungsdetails und der C230 Kompressor trat auf den Plan.

Mercedes-Benz C 200 Kombi (1997)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

1997 folgte dann die grosse Modellpflege. Aussenherum gab es neue, komplett in Wagenfarbe gehaltene Stossfänger und Schwellerverkleidungen, einen geänderten Kofferraumdeckel und einen neuen Kühlergrill. Unter dem Blech standen neue Motorvarianten zur Wahl, zudem wertete Mercedes die Ausstattung und die Sicherheit weiter auf. Eine äusserlich nur wenig sichtbare, aber tiefgreifende Erneuerung betraf die Fahrzeugelektrik: Die CAN-Bus-Technik hielt Einzug.

Mercedes-Benz C 250 Turbodiesel Kombi (1997)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Auch an der Spitze der Palette tat sich etwas: Im September 1997 wurde der C 43 AMG präsentiert – er hatte acht statt «nur» sechs Zylinder und konnte ab 1998 gar zum C 55 AMG aufgerüstet werden, das aber nur auf speziellen Wunsch.

Die W202-Limousine wurde bis Juni 2000 gebaut, der Kombi (S202) bis Anfang 2001. Der Nachfolger war der W203/S203, der mit Ausnahme der Frontscheinwerfer eigentlich gar nicht so anders aussah.

Mercedes-Benz W 202 C 43 AMG (1997)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Die erste C-Klasse wird nun also wie gesagt 30 Jahre alt. Das bedeutet: die ersten Exemplare erhalten demnächst den Veteranenstempel – gesetzt der Fall natürlich, dass sie nicht irgendwie von Rost zerfressen oder durch astronomische Laufleistungen in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Aber ein Blick in die Anzeigenportale ist vielversprechend: Es stehen erstaunlich viele W202 im Angebot, teils auch noch mit tiefem km-Stand und zu moderaten Preisen, wenn es sich nicht gerade um eine rare AMG-Variante handelt. Da müsste doch durchaus der eine oder andere Code-180-Anwärter darunter sein...

 
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