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Ich werde 30 – Dodge Viper

von Mark Siegenthaler, 20. April 2022
Bild (1/16): Dodge Viper RT 10 Vorproduktion von 1991 (© Werk/Archiv, 2022)

1992 war gar kein so langweiliges Autojahr, vor allem für Sportwagenfans nicht. Da erschienen zum Beispiel Supersportler wie der Bugatti EB 110 oder der Jaguar XJ220. Etwas günstiger, aber ebenfalls aufregend war der Dodge Viper, der 1992 ebenfalls in den Verkauf gelangte.

Wobei: eingefleischte Fans sagen «die» Dodge Viper, denn die Viper ist ja weiblich. Allerdings ist der Sportwagen eben auch ein «Dodge» und wir erlauben uns daher die männliche Form. Ebenso sehen wir davon ab, die in Europa gebräuchliche Verkaufsbezeichnung «Chrysler Viper» zu verwenden.

Erste Studien entstanden 1988, als «Concept Car» stand der Viper dann 1989 an der North American International Auto Show. Das Publikum reagierte begeistert, aber der damalige Chrysler-Chef Lee Iacocca hatte Bedenken, ob die budgetierten 70 Millionen Dollar Entwicklungskosten sich wieder einspielen liessen. Schliesslich willigte er aber ein, und das Auto konnte zur Serienreife gebracht werden. Das V10-Triebwerks entstand mit der Unterstützung der damalige Chrysler-Tochter Lamborghini.

Der Viper wurde als «Viper RT/10 Roadster» verkauft und hatte einen sehr ausgeprägten Sportwagen-Charakter. Die Ausstattung war bewusst bescheiden, so gab es zu Beginn weder Airbags noch eine Klimaanlage. Auch kein ABS war zu haben, geschweige denn ESP. Im Lauf der Jahre gab es das eine oder andere Goodie immerhin als Option.

Der Viper hatte andere «Argumente» – so leistete der Motor über 400 PS und in 4,2 Sekunden waren 100 km/h erreicht.

Die erste Generation namens «SR 1» wurde bis 1996 produziert, dann kam die zweite Generation als «SR 2». Neu gab es auch ein «Viper GTS» genanntes Coupé.

In den Folgejahren erschienen weitere Viper-Generationen, die aber am Grundcharakter nichts und an der Optik verhältnismässig wenig änderten. Mit einem Unterbruch im Jahr 2007 und von 2010 bis 2012 wurde der Viper stetig weitergebaut, ab 2013 kurzzeitig auch unter dem Markennamen «SRT». 2017 endete dann die Viper-Produktion – nach 26 Jahren notabene. Vielleicht hatten sich ja die 70 Millionen, die Iacocca nicht investieren wollte, bis dahin doch ausbezahlt…

 
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