Jetzt nichts mehr verpassen:
Das Oldtimermagazin der Schweiz

Ich werde 30 – Citroën Xantia

von Mark Siegenthaler, 22. März 2023
Bild (1/32): Citroën Xantia 1.6i (1993) (© Werk/Archiv, 2023)

Es gab eine Zeit, da war die Citroën-Nomenklatur kurz und bündig: AX waren die kleinen Citroën, BX die mittleren und die CX die grossen. Der CX wurde dann zwar mal durch den XM abgelöst und der ZX wurde lanciert, aber lange schien es, als ob der Visa der letzte Citroën mit einem „richtigen“ (resp. ausgeschriebenen) Namen bleiben sollte.

Citroën Xantia 2.0i (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Im März 1993 aber betrat der Xantia die Bühne, als Nachfolger des BX. Sein Name soll griechischen Ursprungs sein, abgeleitet vom Wort für „gelb/gelblich“ resp. „blond“. Blonde Haare galten in der griechischen Mythologie als ein Zeichen von Noblesse. Viele Götter waren blond. Ob Citroën den Namen deshalb auswählte? Mag sein. Vielleicht auch, um an die „Göttin“ zu erinnern, den Citroën DS. Wobei der Xantia längst nicht so extravagant daherkam wie damals die DS. Das Styling war vergleichsweise bodenständig. Aber dennoch gefällig: Der Xantia gewann jedenfalls in seinem Heimatland den Preis als „Plus belle voiture“ 1993.

Citroën Xantia 2.0i (1993)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Zu haben war der neue Citroën zunächst nur als Limousine, wobei das Hinterteil eine Art Zwischending darstellte zwischen Schräg- und Stufenheck.1995 kam dann noch eine Kombiversion dazu.

Citroën Xantia Break 1.8i (1995)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Unter dem Blech fand sich – für Citroën-Liebhaber erfreulich – die schon von den Vorgängern bekannte Zentralhydraulik mit dem hydropneumatischen Fahrwerk. Und nicht nur das; wer ein bisschen mehr wollte, konnte auch das Hydractive-II-Federungssystem bestellen. Es erlaubte eine zweistufige Einstellung der Federhärte und der Dämpfung. Noch einen Schritt weiter ging ab 1995 der Xantia Activa, der die Wankbewegung des Fahrzeugs in Kurven ausglich. Zudem hatte er spezielle Sitze mit mehr Seitenhalt und weitere, ihm vorbehaltene Accessoires.

Citroën Xantia Activa V6 (1997)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Rein fahrdynamisch hatte also der Xantia seinen Vorgängern – und praktisch der ganzen damaligen Konkurrenz – einiges voraus. Insbesondere der Activa vermochte zu brillieren, so ist er in den „Elchtests“ bis heute ungeschlagen.

Im Motorraum ging es dagegen einigermassen konventionell zu und her. Der Xantia war mit diversen 4-Zylindern mit Diesel- oder Benzinversorgung zu haben. Anfang 1997 kam auch noch ein V6-Motor dazu. Ende 1997 schliesslich erhielt der Xantia ein umfassendes Facelift, das sowohl die Carrosserie als auch den Innenraum betraf. Die Produktion lief bis 2001, dann stand schon der Nachfolger C5 in den Startlöchern – der offiziell letzte Hydropneumatik-Citroën.

Citroën Xantia Activa V6 (1997)
© Copyright / Fotograf: Werk/Archiv

Heute sind die Xantias im Strassenbild am aussterben – vielleicht wäre gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, um sich einen zu sichern...

 
Alles über Oldtimer, Youngtimer und historischen Motorsport