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Ich werde 30 – BMW 8er

von Mark Siegenthaler, 13. Juni 2019
aus der Serie Ich werde 30
Bild (1/11): BMW 850i (1989) - Ich werde 30 – BMW 8er (© Swiss Classics 2019, 1989)

Im Sommer 1989 stellte BMW ein neues Zugpferd vor: Den BMW 8er. Zunächst nur als 850i angeboten, war der Typ mit dem werksinternen Kürzel E31 der teuerste BMW in der Palette. Anfangs war das Interesse gross. An der IAA im September wurde der 8er umringt. Man munkelte, dass schon vor Baubeginn 5000 Kaufverträge unterschrieben worden seien. Die Wartezeit betrage drei Jahre…

Das Design des ausschliesslich als Coupé gefertigten 8ers war jedenfalls aussergewöhnlich. Die Frontpartie war sehr lang und flach gehalten, die Klappscheinwerfer erinnerten an den M1. Unter der Haube werkelte ein aus dem 7er-BMW bekannter Zwölfender mit 300 PS. Das klingt nach viel, zumindest für die damalige Zeit. Dennoch war das offenbar einem Teil der potentiellen Käuferschaft zu wenig. Jedenfalls schickte BMW 1992 eine optimierte Version mit 380 PS ins Rennen. Das als 850 CSi vermarktete Topmodell hatte als zusätzliches Goodie eine mitlenkende Hinterachse. Am anderen Ende der Skala wurde die Palette mit dem 840i ergänzt, der über einen V8-Motor verfügte.

Trotz des erfolgversprechenden Starts blieben die Verkaufszahlen des BMW 8er insgesamt unter den Erwartungen. Die Bauzeit lief zwar ganze 10 Jahre lang bis 1999. Aber bis dahin waren nur gut 30‘000 Stück entstanden. Vielleicht wären es mehr geworden, wenn der grosse BMW auch als Cabrio produziert worden wäre. BMW fertigte zwar einen offenen Prototypen, dieser geriet aber zu schwer und zu unhandlich. So mussten sich Frischluftfans in der Topliga weiterhin bei Mercedes eindecken.

Heute ist der einstige Vorzeige-BMW für relativ kleines Geld zu haben. Der Spass geht schon bei unter 20‘000 Franken los. Vielleicht ist aber zum dreissigsten Geburtstag nun die Talsohle durchschritten, wer weiss?

 
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