Ich werde 30 – Audi S4

Hmmm… Ob Wikipedia recht hat? Da steht, dass der Audi S4 der Nachfolger des Audi S2 sei. Und der wiederum sei in die Fussstapfen des Audi quattro getreten. Naja, letzteres ist unbestritten. Aber der S2 wurde ja von 1990 bis 1995 gebaut und der erste S4 von 1991 bis 1994. Also liefen die beiden ziemlich parallel. Und vermutlich war der S4 eher als Ersatz für den Audi 200 quattro turbo gedacht, denn er war ebenfalls in der oberen Mittelklasse angesiedelt.

Aber vergessen wir doch mal die Vorgänger und ergründen den S4.

„S“ steht für Sport, das ist soweit klar. Die Basis lieferte aber nicht etwa der A4, denn den gab es damals noch gar nicht. Vielmehr basierte das Sportmodell auf dem Audi 100 der vierten Generation.

Allerdings wurde die Karosserie teils neu gestaltet. Die Frontpartie wurde mit Lufteinlässen versehen, die Kotflügel waren breiter und dem Heck verpasste man ein durchgehendes Leuchtenband. Ansonsten war der Renntrimm recht dezent gehalten und Passanten dürften erst beim Anblick der kleinen S4-Embleme festgestellt haben, dass es sich hier nicht um einen ordinären Audi 100 handelte. Besonders understatement-mässig unterwegs war man natürlich in der ebenfalls angebotenen Kombiversion.

Unter dem Blech ging die Post aber durchaus ab. Bremsen und Fahrwerk waren natürlich eine Stufe sportlicher und der Reihenfünfzylinder des S4 bekam einen Turbolader. Ab 1992 war wahlweise auch ein V8 zu haben. Serienmässig waren der quattro-Antrieb und diverse weitere Goodies wie das procon-ten genannte Sicherheitssystem und ABS an Bord.

Der Ur-S4 wurde bis Mitte 1994 gebaut. Dann war erst mal Pause. Erst 1997 wurde die nächste Generation aufgelegt, die dann auf dem A4 basierte. Es gibt ihn immer noch, unterdessen bereits in der fünften Generation. Der erste S4 ist unterdessen relativ selten. Aber vielleicht wirft ja zum dreissigsten Geburtstag doch noch jemand einen kritischen Blick auf den Wikipedia-Eintrag…