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Bernina Gran Turismo 2017 - singende Rennmotoren in der Bündner Alpenwelt (Rückblick)

von Bruno von Rotz, 11. Oktober 2017
Bild (1/6): Ford GT40 (1965) - Bernina Gran Turismo 2017 (© Bruno von Rotz, 2017)

Schlagartig wird es ruhig in der Bergwelt am Bernina Pass, nur noch ein krächzender Vogel am Himmel ist zu hören. Die Passstrasse ist gesperrt, die Zuschauer am Streckenverlauf schauen gespannt in die Ferne. Dann hört man das Knurren eines fernen Vierzylinders und vielleicht zwei Minuten später naht der erste der rund 60 Renn- und Sportwagen.

Nirgendwo anders lassen sich die Töne alter Autos derart intensiv wahrnehmen, wie bei einem Rennlauf in der Bergwelt. Ob Maserati 250F, Lotus 11 oder Porsche 911, sie schmettern ihre charakteristischen Fanfaren in die Alpenkulisse und huschen innert Sekunden vorbei.

Auf Bestzeit

16 der gemeldeten 65 Teilnehmer sind es schliesslich, die auf Bestzeit fahren, während sich die übrigen auf Gleichmässigkeit messen lassen.

Es ist eine lange schnelle Piste, die von La Rösa auf 1880 Metern bis hinauf zur Passhöhe des Bernina, die auf 2235 Meter liegt, führt. Wer die Strecke wie Chris Ward auf seinem Ford GT40 von 1965 in weniger als 3:20 Minuten zurücklegt, fährt über 100 km/h im Schnitt.

Brabham BT30 Formel 2 (1970) - Bernina Gran Turismo 2017
© Copyright / Fotograf: Bruno von Rotz

Hinter dem Schnellsten Ward reihen sich Christian Kleinguti auf seinem Brabham BT30 Formel 2 von 1970 und Daniele Perfetti auf einem Porsche 911 ST von 1971 ein.

Viertschnellster nach drei gezeiteten Läufen ist Lukas Halusa im Jaguar E-Type Semi Lightweight von 1964, Fünfter wird Martin Halusa im Maserati 250F von 1956, gefolgt von Werner Pircher im Lotus 41 Formel 3 von 1966.

Aston Martin DB 2:4 Mk I Bertone (1953) - Bernina Gran Turismo 2017
© Copyright / Fotograf: Bruno von Rotz

Es ist ein farbiges Klassen-Gemisch, das sich der Stoppuhr stellt. vom reinrassigen Rennwagen bis zum Tourenwagen reicht das Spektrum, das sich wie ein Who is Who der britisch-italienischen Autogeschichte liest. Die perfekte Kombination mit Elementen aus beiden Ländern hat ein Aston Martin DB2/4 Mk1 von 1953 mit Bertone-Karosserie zu bieten. Mit Zeiten unter vier Minuten ist Heinz Stamm auch richtig flott unterwegs.

Mehr oder weniger gleichmässig

Neben der Rennklasse gibt es auch die Gleichmässigkeitswertung, zu der sich das Gros der Teilnehmer eingeschrieben hat. So richtig wichtig ist den Piloten das Erreichen möglichst identischer Laufzeiten allerdings nicht, zumal es bei Unterschreitung der Richtzeiten (für die meisten 4:25 Minuten) drakonische Strafpunkte gibt. Lieber flüssig fahren als "sekündelen", denken sie wohl. Insgesamt 27 Klassen führt die Ergebnisliste auf, da kann sich fast jeder ein wenig wie ein Sieger fühlen.

Mercedes-Benz 190 (1959) - Bernina Gran Turismo 2017
© Copyright / Fotograf: Bruno von Rotz

Immerhin schaffen es aber einige Fahrer, die beiden besten Läufe mit in etwa Sekundendifferenz zu absolvieren, so beispielsweise Thomas Hanna im Mercedes-Benz 190 Ponton von 1959 oder Thomas Ward am Lenkrad eines herrlichen AC Ace von 1963.

AC Ace (1963) - Bernina Gran Turismo 2017
© Copyright / Fotograf: Bruno von Rotz

Noch gleichmässiger lässt sich Philip Mouser im Jaguar C-Type von 1952 stoppen, gerade einmal drei Zehntel liegen die Laufzeiten auseinander.

Jaguar XK120C C-Type (1952) - Bernina Gran Turismo 2017
© Copyright / Fotograf: Bruno von Rotz

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